Greenscreen richtig ausleuchten – so klappt’s!
Ohne Greenscreen gäbe es keinen modernen Blockbuster im Kino, Nachrichtensendungen und selbst die Wettervorhersagen wären langweilig. Aus der Werbung ist der unsichtbare, aber eigentlich grüne Hintergrund mittlerweile ebensowenig wegzudenken wie bei Firmenpräsentationen. Der Greenscreen hat also jede Menge Einsatzgebiete und kann selbst einfachen Produkten oder Online-Vorträgen unglaubliche Effekte bieten. Lies hier, wie das funktioniert und welche Vorteile dir diese Technik bringt.
Wie funktionieren Greenscreen-Aufnahmen?
Mit dem Greenscreen ist ein einfaches Freistellen von bewegten oder auch statischen Bildern möglich. Aufnahmen werden dabei erst einmal vor einem einfarbig grünen Hintergrund gemacht, eben dem Greenscreen oder Greenwall.
Beim Nachbearbeiten des Videos oder Bildes stellt eine Software am Computer das Objekt im Vordergrund frei, indem alle grünen Partien entfernt werden.
Und genau hier liegt der Clou an der Sache!
Denn anstelle des grünen Hintergrundes kannst du jetzt jedes beliebige Bild oder Video einfügen. Damit der Effekt auch so rüberkommt wie geplant, ist eine korrekte Ausleuchtung des Sets extrem wichtig. Denn die Software kann die grünen Farbbereiche bei einer Überbelichtung nur schwer entfernen und bei einer Unterbeleuchtung erhältst du kein wirklich sauberes Ergebnis.
(Lies hier, wie du dir mit Erklärvideos ein zweites Standbein schaffen kannst)
Die richtige Beleuchtung für deinen Greenscreen
Mit einem Greenscreen-Hintergrund kannst du also richtig kreativ werden. Bei der Beleuchtung solltest du allerdings einige grundlegende Faktoren berücksichtigen, damit deine Ergebnisse so super aussehen, wie du dir das vorgestellt hast.
Sorge für eine gleichmäßige Ausleuchtung
Eine gleichmäßige Beleuchtung der Greenscreen-Aufnahmen sorgt dafür, dass keine Schatten oder unschönen Flecken im Film beziehungsweise auf dem Bild stören.
Geeignet ist dafür eine große, weiche Lichtquelle wie beispielsweise eine Softbox. Auch mit einem großen Seidenrahmen oder mit On-Light-Diffusionsboxen lassen sich die Lichter so streuen, dass sie gleichmäßig und ohne Schattenwurf ein „weiches“ Bild zeichnen.
Tipp: Oft reicht auch schon ein weißes Bettlaken aus, das du einige Meter seitlich von der Lichtquelle auf einen Rahmen spannst, um ein diffuseres Licht zu erhalten.
Willst du allerdings harte Kontraste haben, vielleicht sogar ein bisschen mit Licht und Schatten spielen, um einen besonderen Effekt zu erzielen, eignet sich ein Ringlicht als direkte, frontale Lichtquelle.
(Hier erfährst du, welches Ringlicht das beste für dich ist)
Tipp: Das Objekt, das du aufnehmen willst, sollte etwa 1,5 bis 2 Meter vom Greenscreen entfernt stehen.
So platzierst du die Lampen vor deinem Greenscreen
Um beste Ergebnisse zu erhalten, ist auch die Platzierung und Lage der Lampen wichtig. Um eine Szene, ein Objekt oder dich selbst perfekt auszuleuchten, brauchst du viele Lampen. Optimal verwendest du hierbei insgesamt fünf Lichtquellen, die unterschiedlich positioniert werden.
Ideal zur Ausleuchtung des grünen Hintergrundes selbst sind zum Beispiel zwei Ringlichter gleicher Stärke und Farbe, die jeweils auf einer Seite des Greenscreens in einem 45-Grad-Winkel platziert werden.
Von schräg oben leuchtet das sogenannte Kopflicht das Objekt von hinten aus. Das bewirkt, dass sich zum Beispiel Feinheiten wie die Haare einer Person optimal vom Greenscreen abheben.
Weitere zwei Lampen werden zu beiden Seiten neben der Kamera aufgestellt. Die eine der beiden dient dabei als sogenanntes Führungslicht, das die komplette Szene ausleuchtet.
Das Fülllicht wiederum, das auf der anderen Seite der Kamera steht, darf ruhig etwas kleiner und weniger hell ausfallen. Es soll eher sanft die Seite der Szene oder des Objektes beleuchten, die vom Führungslicht nicht getroffen wird und so Schatten verhindern.
Tipp: Achte darauf, dass sich die Lichter in der Mitte der grünen Leinwand nicht zu sehr überlappen.
Auf die richtigen Lampen kommt es an
Willst du deine Greenscreen-Aufnahmen perfekt ausleuchten, musst du natürlich auch die richtigen Lampen dafür haben. Denn die beste Ausrüstung bringt keine vernünftigen Aufnahmen zustande, wenn sie nur von einer kümmerlichen Funzel angestrahlt wird. Und andererseits können einem fast schon die Augen wehtun, wenn ein so grelles Licht verwendet wird, dass die Aufnahmen aussehen wie im Inneren einer Halogenröhre.
Darum halte dich bei der Wahl deiner Lampen am besten an die folgenden drei Möglichkeiten.
1: Softbox
Eine Softbox ist relativ preiswert und eignet sich grundsätzlich sehr gut für die Beleuchtung des Greenscreens und des Objektes oder der Person davor. Sie spendet ein sehr diffuses Licht, was die Aufnahmen schön weich macht. Drei Softboxen sichern eine sehr gute Ausleuchtung.
Zu bedenken ist allerdings, dass eine Softbox ziemlich sperrig ist und eine Menge Platz braucht. Auch ihr Aufbau erweist sich oft als recht umständlich und zeitraubend.
2: LED Leuchten
Gute LED Leuchten sind um einiges teurer als eine Softbox. Dafür aber sind sie recht leuchtstark und angenehm kompakt.
Einige Modelle können entweder mit Akku oder Stromkabel betrieben werden und verfügen über die Möglichkeit, die Farbtemperatur (Kelvin) und die Helligkeit anzupassen.
3: Ringleuchten
Die Ringlampe eignet sich bestens zum Ausleuchten der Person oder des Objektes vor dem Greenscreen. Sie kann frontal positioniert werden und etwa eine Person dadurch vollständig schattenfrei ausleuchten. Das bringt dann auch den coolen Effekt der ringförmig strahlenden Pupille.