Nacht Fotografie mit dem Smartphone – so gelingen eindrucksvolle Aufnahmen

Wenn du schon mal versucht hast, mit deinem Smartphone nachts oder bei schlechter Beleuchtung zu fotografieren, wirst du vom Ergebnis wahrscheinlich enttäuscht gewesen sein. Die Bilder sind meist verschwommen und/oder verzerrt, undeutlich und in der Regel viel zu dunkel. Das liegt an den eigentlich viel zu kleinen Bildsensoren und meist an der generell nicht gerade überzeugenden Optik der Handys. Aber mit ein paar Tricks kann die Nacht Fotografie mit dem Smartphone dennoch ganz prima Aufnahmen hervorbringen. Wir zeigen dir, worauf du bei deinem nächsten „Dunkel-Bild“ achten solltest.

Nachts fotografieren

Warum ist Nacht Fotografie so schwierig?

Smartphones haben eingebaute Kameras, die von ihrer Leistung her einfach nicht optimal für Nacht Fotografie oder überhaupt Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen geeignet sind. Hinzu kommt, dass du wahrscheinlich (wie die meisten anderen) dein Setting vorher nicht großartig planst, sondern eher schnell dein Handy zückst und losknipst, wenn du ein tolles Motiv entdeckst. Das bedeutet, dass du deine Fotos im Vollautomatik-Modus schießt. Und der ist für die Nacht Fotografie nun mal einfach nicht geeignet.

Meist sind die Bilder dann mit einer Art grauen Schleier verunstaltet. Dieses sogenannte Bildrauschen entsteht dadurch, dass die Automatik der Kamera den ISO-Wert – also die Lichtempfindlichkeit – anhebt, sobald nicht genügend Umgebungslicht vorhanden ist.

Das Problem: Je mehr Megapixel die Kamera in deinem Smartphone hat, desto größer wird dieses Problem!

Denn die Pixel müssen alle auf winzigen Bildsensoren untergebracht werden, die auf dem Aufnahme-Chip liegen. Und je enger die beieinander liegen und vollgepackt sind, desto eher stören sie sich gegenseitig, sobald sie noch lichtempfindlicher werden müssen. 

Und damit kommen wir auch schon zum nächsten Problem, das eure Nachtaufnahmen verdirbt: und zwar die Belichtungszeit!

Die wird im Automatik-Modus nämlich ebenfalls hochgezogen. Mit der Folge, dass die Bilder verwackelt sind und es anstatt schöner Lichteffekte eher futuristisch wirkende Lichtstreifen gibt.

4 Tipps für bessere Nacht Fotografie mit dem Smartphone

Bevor du jetzt verzweifelst und dir für deine Aufnahmen bei Dunkelheit eine sündhaft teure Digitalkamera zulegst – du kannst auch mit deinem Smartphone recht gelungene Nachtaufnahmen zaubern.

Dafür aber ist es absolut sinnvoll, ein bisschen Geld (wirklich nicht viel …) für das nötige Equipment auszugeben.

Was du brauchst, um vernünftige Nachtaufnahmen zu machen, haben wir hier mal für dich in 4 Tipps zusammengestellt.

1: Damit vermeidest du Wackelbilder

Der Grundsatz lautet: Sorge bei der Nacht Fotografie für Stabilität! Dafür kannst du dein Handy zum Beispiel irgendwo auf einem stabilen Untergrund platzieren. Nutze beispielsweise einen Tisch vor einem Restaurant, eine Kaimauer am Meer oder eine Fensterbank.

Die zweite Möglichkeit ist ein kleines Stativ, das du locker in die Tasche stecken und überall aufstellen kannst. Mit ein bisschen Geschick kannst du auch den Handy-Stick als Stabilisator verwenden. Der Vorteil ist, dass die Bewegungsachsen eliminiert und Verwackler dadurch vermieden werden.

Und damit du beim Auslösen die Aufnahme nicht verwackelst, solltest du unbedingt einen Fernauslöser für deine Smartphone-Kamera verwenden. Nutze dazu entweder den Auslöser am Selfie-Stick oder den, der in vielen Headsets bereits verbaut ist.

2: Am besten mit App

Um das Bildrauschen und den sogenannten „Aquarelleffekt“ zu verhindern, hilft normalerweise nur eine spezielle App für deine Smartphone-Kamera.

Mit „Camera FV-5“ oder „Night Vision Cam“ (beides Freeware) oder mit den Shareware-Apps „ProCam 6“ für iOS-Geräte und „YouCam Perfect“ lassen sich bereits wesentlich bessere Aufnahmen machen. Denn damit werden auch manuelle Einstellungen für deine Bilder möglich, sodass die Automatik-Funktion des Smartphones übergangen wird.

3: Richtige Beleuchtung bei der Nacht Fotografie

Der vielleicht wichtigste Tipp: Verzichte für deine Aufnahmen auf den eingebauten Automatik-Blitz in deinem Smartphone!

Diese sind einerseits zu schwach für eine wirklich gute Ausleuchtung des Motivs. Andererseits sind sie aber so grell und kalt, dass sie alles auf eine nicht vorhersehbare Art ausleuchten und Schatten da werfen, wo sie nun wirklich nicht hingehören.

Meist sind die Blitze der Handys auch echt langsam. So langsam, dass dein Motiv längst anders aussieht als geplant, wenn es denn endlich vom Blitz getroffen wird.

Wenn du auch nachts oder bei schlechten Lichtverhältnissen fotografieren möchtest, solltest du es eher mit einer Ringlampe versuchen. Die gibt es in allen möglichen Größen und Ausführungen, sogar Handy-Ringlichter sind um ein Vielfaches besser als der eingebaute Blitz deiner Smartphone-Kamera.

4: Nachbearbeitung der Fotos

Selbst die beste App schafft es meist nicht, den „Aquarell-Effekt“ wirklich auszuschalten. Höchstens, wenn sie über eine Funktion wie „Rauschunterdrückung“ oder „Rauschreduzierung“ verfügt, kann dieser unschöne Effekt minimiert werden, der Details auf dem Bild irgendwie verwaschen aussehen lässt.

Bei einer automatisch installierten Rauschunterdrückung kann es schnell zum Aquarell kommen. Apps ohne diese Funktion wiederum produzieren oft Nachtaufnahmen, die körnig wirken und so, als hätte  jemand bunte Farbspritzer über das Motiv verteilt.

Umgehen lässt sich das Ganze, indem du die Bilder bei der Nacht Fotografie als RAW machst. Dieses Rohdaten-Format erlaubt es dir, zum Beispiel die Körnung hinterher mit einem geeigneten Programm herauszufiltern. Mit dieser Nachbearbeitung der digitalen Bilder kommen dann 1-A Aufnahmen heraus, die du dir auch gerne als Fotomotiv an die Wand hängen willst.

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